Die Reichweite die man mit einer Batterieladung fahren kann ist immer noch Hauptkriterium für viele Verbraucher bei der Entscheidung für ein Elektroauto oder auch Haupthinderungsgrund sich überhaupt eines anzuschaffen. Während sich im gewerblichen Umfeld, z.B. Paketlieferdiensten,
kommunalen Geräteträgern, sei es als Kehrmaschine oder Fahrzeug für die Grünpflege, die Strecke gut im Voraus planen lassen ist im privaten Umfeld häufig mehr Flexibilität gefragt.
Nach einer Umfrage des ADAC gäben sich 10% der Befragten mit 100km Reichweite zufrieden. 20% erwarten mindestens 200km und über 30% wollen mindestens 500km ohne Ladepause fahren können.
Ein anderes Kriterium neben der Reichweite, also der Frage „wie häufig muss ich denn laden“ ist die Ladedauer also die Länge des „Tankstopps“. Da sich die ersten 80% eines Akkus im Verhältnis schneller aufladen lassen, als die restlichen 20% wird bei einer Ladepause meist nur auf 80% aufgeladen. Je nach Batteriekapazität und Fabrikat der Schnellladesäule ist hier von 20 bis 50 Minuten auszugehen.
Anders als beim Tanken von Benzin oder Diesel sind die Elektro-Ladesäulen leider bislang nicht generell untereinander kompatibel. Während Vorreiter Tesla seinen Vorsprung nutzen will und deshalb mit seinem Tesla Supercharger auf Alleingang
setzt haben sich einige Automobilkonzerne zusammengetan und eine Ladesäulen-Allianz gegründet. In einem ersten Schritt sind 400 Ladesäulen europaweit geplant (Quelle: Manager Magazin).
Durch Einsatz des CCS (Combined Charging System) Steckers setzt sich zumindest in Europa ein gewisser Grad an Normung durch. Das in Japan beheimatete System CHAdeMO spielt hierzulande eher eine untergeordnete Rolle
Einen anderen Ansatz verfolgen 2 chinesische Elektrofahrzeughersteller. Chinas größter Elektroautohersteller BJEV der zum BAIC Konzern gehört und an dem auch der Daimler Konzern beteiligt ist setzt auf
ein Wechesbatterie-System.
„Ich würde nicht sagen, dass dies die einzig sinnvolle Lösung ist, aber der Batteriewechsel wird eine wichtige Alternative sein, insbesondere für Fahrzeuge, die für den öffentlichen Verkehr eingesetzt werden.“
– Ma Fanglie, Präsident von BJEV
BJEV hat bereits 2019 160 Batteriewechselstationen errichtet mit dem Ziel diese zügig auszubauen.
Das chinesische Elektroauto-Start-Up NIO hat ebenfalls bereits in 2019 mit 80 Batteriewechselstationen begonnen und für das
darauffolgende Jahr bereits eine Vervielfachung geplant.